Bilder im Musiktakt überblenden

Austausch zum Kreativen arbeiten mit Wings X
Exchange on creative work with Wings X
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walter.moser@sbg.at
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Hallo zusammen,
ich möchte dieses Thema wieder einmal aufnehmen (wurde bereits unter viewtopic.php?p=3296&hilit=takt#p3296 besprochen) und meinen Workflow (Workaround), welchen ich in meiner letzten Show verwendet habe, hier niederschreiben.

Auf diese Lösung bin ich durch die Erwähnung des Tools "Beat Edit" durch Christoph Hilger bei unserem Besuch mit der Wiener Fotoschule in Wallern gekommen. Wieder zuhause, bin ich im Internet auf die Suche nach BeatEdit gegangen und habe es auch gleich gefunden.
Bei "BeatEdit" handelt es sich um ein Add-In für Davince Resolve, Premiere Pro, Audition, .... Es gibt davon leider keine Stand-Alone-Lösung. Ich habe mich für die Davinci-Lösung entschieden, da ich bereits Davinci im Einsatz habe. Das Tool ist nicht kostenlos und kostet für Davinci einmalig ca. 50,00 $ (Dollar).
Hier der Downloadlink für BeatEdit: https://aescripts.com/beatedit-for-davinci-resolve/.
hier der Downloadling für Davinci Resolve: https://www.blackmagicdesign.com/de/pro ... ciresolve/.

Man braucht dafür keine besonderen Davinci-Kenntnisse. Wenn man sich an die Beschreibung hält und sich die paar existierenden Youtube-Videos ansieht, kennt man alles, was man für die Erstellung der notwendigen Hilfsdateien braucht. Es funktioniert auch mit der kostenlosen Version von Davinci.

Hier mein Workflow:

1. Öffnen Davinci und laden des gewünschten Audio-Files in den Media-Pool und die entsprechende Timeline

Davinci_01.png
Davinci_01.png (148.67 KiB) 271 mal betrachtet


2. Laden BeatEdit: Workspace > Script > mamoworld > BeatEditForResolve

Davinci_02.png
Davinci_02.png (196.9 KiB) 271 mal betrachtet


3. Es öffnet sich folgendes Fenster:

Davinci_03.png
Davinci_03.png (157.39 KiB) 271 mal betrachtet




Aus der Dropdownliste wählt man "Create beat click audio" und folgt den entsprechenden Anweisungen. Bei diesem Schritt wird eine Art Metronom-Datei erzeugt, die bei jedem Takt einen Metronomklick ausgibt.
Hier muss man die Audio-Datei, welche man bereits in die Timeline gezogen hat, leider nochmals über den Explorer (Finder) auswählen. Danach gibt man den Zielordner für die BeatClick-Datei an und startet deren Erstellung.

Hat man diese BeatKlick-Datei erzeugt, ist man in Davinci eigentlich schon fertig. Weitere Bearbeitungsmöglichkeiten der Audiodatei, wie schneiden, kürzen, etc. entnehmt bitte den Youtube-Videos.

Jetzt geht es in Wings X weiter und da ich anscheinend nur 3 Anhänge zu meinem Beitrag hängen kann, folgt der Wing X-Teil im nächsten Beitrag..
walter.moser@sbg.at
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hier mein Workflow in Wings X:

1. Einfügen der Audio-Datei und der dazugehörigen BeatClick-Datei in den Medienpool.
2. Einfügen der beiden Dateien in 2 übereinanderliegenden Spuren.
3. Abspielen beider Audiodateien und setzen der Positionsmarker mit der Taste M bei den entsprechenden Klicks der Beatklickdatei.
4. Feinjustieren der Positionsmarker
5. Sortieren, auswählen der Bilder im Storyboard oder im Medienpool
6. Markieren der für den Bildwechsel gewünschten Postionsmarker
7. dann ziehe ich die Bilder auf die gewünschte Bildspur und wähle "An selektierten Positions-Markern ausrichten"
8. fertig

WingsX_03a.png
WingsX_03a.png (500.32 KiB) 268 mal betrachtet
WingsX_04b.png
WingsX_04b.png (505.48 KiB) 268 mal betrachtet


Das mag alles als viel Aufwand erscheinen. Ich habe mir jedenfalls viel Zeit und Mühe erspart und die Übergänge sind jetzt perfekt.

Alles Gute und vielleicht erleichtert es dem Einen oder Anderen doch die Arbeit mit Musik und Bildern.

PS: Falls wer eine andere Applikation kennt, welche diese BeatClick-Datei stand Alone erzeugt, schreibt es bitte in die Kommentare.

LG
Walter
walter.moser@sbg.at
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Wunsch an Christoph ;) ;)

Das Add-On BeatEdit bietet in Davinci Resolve auch die Möglichkeit, eine sogenannte Untertitel-Datei zu erstellen, mit folgendem Informationen pro Beat:

1. Nummer des Beats
2. Startzeit des Beats
3. Endezeit des Beats
4. Takt bei 4 Takten pro Einheit (Bildstandzeit 4 Takte)
5. Takt bei 8 Takten pro Einheit (Bildstandzeit 8 Takte)
6. Takt bei 16 Takten pro Einheit (Bildstandzeit 16 Takte)

Bei anderen Taktmaßen entsprechend angepasst.

beatclick_01.png
beatclick_01.png (15.8 KiB) 265 mal betrachtet

Wäre es möglich, eine Funktion zu schaffen, welche die Positionsmarker automatisch auf Grund der Startzeit in dieser Datei ab Locatorposition setzt und die Positionsmarker entsprechend der Position auch einfärbt. Beispiel: Takt 1 und 5, 2 und 6, 3 und 7 4 und 8 immer in derselben Farbe.
Ich würde dazu auch eine eigene Spur verwenden.

Ich weiß, ein großer Wunsch ans Christkind ;) :D ;)
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Christoph Hilger
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Guten Abend Walter,

vielen Dank für Deine sehr instruktiven Beiträge! :-) Die Idee mit der BeatEdit-Textdatei setze ich gerne auf die ToDo-Liste, wenn Du mir ein paar dieser Beat-Dateien schickst. Mir ist allerdings nicht ganz klar, warum Du diese spezielle Einfärbung der Takte 1 und 5, 2 und 6, etc. haben möchtest. Gibt es dafür einen speziellen Grund?
Wenn ich so eine Funktion einbaue, muss das natürliche eine universelle Lösung sein,..

Vielen Dank und frohe Ostern!
Christoph Hilger
walter.moser@sbg.at
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Hallo Christoph,
danke für deine prompte Antwort.

Ich habe in der Zwischenzeit noch etwas mit BeatEdit und Davinci-Resolve experimentiert. Dabei habe ich festgestellt, dass BeatEdit derzeit nur gerade Takte (4/4, 8/8, ...) erkennt. Ich habe zu diesem Thema auch mit dem Entwickler von BeatEdit, Mathias Möhl, korrespondiert und folgende Antwort erhalten.
BeatEdit erkennt tatsächlich bisher nur die Beats Pro Minute und nicht den Takt. Es verwendet immer 8 Farben für die Marker und “zählt” immer bis 8, da es für die allermeisten Songs Sinn macht. Ich habe auf meiner Feature-Request-Liste die Idee, den Takt zu erkennen, das ist aber ein ziemlich komplexes Unterfangen.
Diese Einschränkung betrifft alle Versionen, Premiere Pro und Resolve.

Eine Standalone-Version gibt es momentan nicht, aber die Beat-Click-Audiodateien und die SRT-Titel von BeatEdit für Resolve sollten sich auch problemlos in andere Schnittprogramme laden lassen.
Zu deiner Frage bzgl. der Einfärbung der Marker.

Der Hauptgrund ist vor allem das schnelle Erkennen der zusammengehörenden Überblendungspositionen. Ist nicht so relevant, wenn man die Marker an Position 1 und 5 für die Überblendung verwenden möchte.

Interessant ist die unterschiedliche Einfärbung der Positionsmarker, wenn man die Audiodatei seinen Bedürfnissen nach schneiden (kürzen, verlängern, etc.) möchte. BeatEdit gibt in Davinci die Marker in 8 verschiedenen Farben aus und kennzeichnet damit die Positionen, welche bei einem Schnitt der Audiodatei zu einem optimalen Schnittergebnis führen. Schneidet man eine Audiodatei bei Markern mit der gleichen Farbmarkierung, löscht den dazwischenliegenden Teil und fügt die beiden restlichen Teile wieder zusammen, ist der Schnitt kaum wahrnehmbar (außer bei extremen Lautstärkenunterschieden). Damit könnte man auch in Wings X die Audiodateien leichter für seine Zwecke schneiden (kürzen, erweitern, ...).

Für mich wäre folgende Funktionalität optimal:

Man erhält eine Auswahlmaske, in welcher man
1. die srt.Datei auswählt,
2. auswählt, ob man alle oder nur Beat 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 als Positionsmarker übernehmen möchte (im Normalfall würde meiner Meinung nach die Auswahl alle, 1 und/oder 5 reichen, solange nur gerade Takte erkannt werden)
3. die entsprechende Markerspur zum Setzen der Positionsmarker auswählt (damit die normale Markerspur "sauber bleibt")
4. zusätzlich angibt, ob man auch die Texte der srt.-Datei (Beat1, 1/4, 1/8, ...) als Notizobjekt übernehmen möchte und wenn ja,
5. die entsprechende Spur, in welche diese Notizobjekte geschrieben werden sollen, auswählt.

Zusätzlich muss die entsprechende Originaldatei markiert sein, um die einzufügenden Objekte richtig zu platzieren. Hier weiß ich zu wenig über die Eigenschaften von bereits gekürzten Audiodateien und ob man (du ;) ) bei solchen Dateien auch die Länge des abgeschnittenen Teils eruieren kannst und somit diesen abgeschnittenen Teil auch in die genaue Ausrichtung der Objekte einrechnen kannst.

Ich hoffe, ich habe jetzt nichts vergessen.


Davinci_12a.png
Davinci_12a.png (87.67 KiB) 210 mal betrachtet

WingsX_06c.png
WingsX_06c.png (132.43 KiB) 210 mal betrachtet
Noch ein frohes Osterfest

Walter


Sende dir das obige Projekt mit einigen Audiodateien inklusive BeatClick- und srt.-Dateien per wetransfer
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Dieter Hartmann
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Hallo allerseits,

ich finde BeatEdit wiklich sehr interessant, aber der von Walter skizzierte Workflow erscheint mir viel zu aufwendig und wenig anwenderfreundlich. Wenn Christoph hier wirklich aktiv wird, sollte eine Schnittstelle für BeatEdit wie in DaVinci oder eine komplette Integration angestrebt werden, damit die Handhabung möglichst elegant und einfach ist.

Viele Grüße
Dieter
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Christoph Hilger
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Guten Morgen Walter,

vielen Dank für Deinen sehr konstruktiven Beitrag! :-) Ich habe das gerade mit Christoph Koch besprochen und wir werden so etwas einbauen. Wir haben zusätzlich noch einige Ideen, die die Nutzung von solchen SRT-Dateien besonders elegant machen. Lass Dich mal überraschen! :-)
Ich freue mich auf Deine Zusendung der entsprechenden Dateien und Deines Testprojekts! Bitte schicke es an wings@avstumpfl.com

Vielen Dank und einen schönen Tag!
Christoph Hilger
walter.moser@sbg.at
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Hallo Christoph,
ich habe bzgl. 4/4 und 3/4-takt nochmals mit Mathias Möhr korrespondiert. Hier seine Antwort:
Im 3/4-Takt besteht jeder Takt ja aus drei Beats (oder Schlägen), im 4/4 aus vier. BeatEdit unterscheidet hier gar nicht. Der Beat Detektor ermittelt nur die Zeitpunkte, an denen ein Beat vorkommt, weiß aber nicht, wie mit diesen dann gezählt werden soll. Also auch im 3/4 Takt sollte BeatEdit die Position der Beats korrekt vorhersagen, nur dass die Farben und die Nummern dann nicht mehr viel Sinn machen.
Ich habe das auch getestet. Wenn man eine Audiodatei im 3/4-Takt verwendet und die ist exakt gespielt, funktioniert das bestens. Gibt man jetzt den Takt in "meinem Auswahlbildschirm" vor, könnte man auch die Positionsmarker und Notizobjekte richtig setzten.

Ich habe nur festgestellt, dass bei vielen 3/4-Takt-Stücken, besonders bei Walzern und Wienerliedern, die Takte oft sehr unterschiedlich lang (gezogen) sind und dann tut sich BeatEdit natürlicherweise sehr schwer, die richtigen Beats zu finden.

LG Walter

Projekt ist unterwegs.
walter.moser@sbg.at
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PS: Falls du die Kontaktdaten von Mathias Möhr brauchst, kann ich sie dir gerne senden. Vielleicht kann man BeatEdit wirklich als Plugin einbauen. :lol:
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Christoph Hilger
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Hallo Walter,

vielen Dank für das nette Angebot! Ich hatte allerdings selbst vor einiger Zeit schon einmal Kontakt zu ihm bzgl. BeatEdit... :-)

Schöne Grüße!
Christoph Hilger
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