Hallo Heinz-Jürgen,
herzlichen Dank für Deine anerkennenden Worte, das freut mich natürlich
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!
Du hast zweifellos Recht, dass solche Überblend-Tricks und -Effekte nichts Neues (ja, ein alter Hut
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) sind. Wenigstens für Video-Enthusiasten wie Dich, da sie in jedem besseren Video-Bearbeitungsprogramm sozusagen als "Convenience"-Produkt zur Verfügung stehen.
Aber: Du hast zwar zu jedem Effekt mehr oder (meist) weniger umfangreiche Einstellmöglichkeiten, aber so individuell wie selber programmierte Überblendungen kann kein Effekt "von der Stange" sein.
Bleiben wir beim Beispiel der Radialblende. Die 360°-Grundfunktion lässt sich äußerst vielseitig modifizieren. Mir fällt da spontan z.B. ein, die Blende clockwise wie einen Sekundenzeiger (vor- oder rückwärts) laufen zu lassen, evtl. sogar noch im Takt eines Uhrwerks oder einer Musik. Mit passenden Bildern kann das zu entsprechenden Szenen durchaus eine zusätzliche Dramatik erzeugen.
Natürlich geht das nicht mit einem Mausklick. Und das ist gut so
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. Der Einsatz vorgefertigter Überblendeffekte ist sowieso schon inflationär genug. Da bleibt m.E. die individuelle Kreativität auf der Strecke. Und ja, das Programmieren solcher speziellen Blenden (wie z.B. das oben erwähnte Uhrwerk) erfordert etwas mehr Auseinandersetzung mit dem (Software-)Werkzeug, hier Wings X. Und auch Zeit, klar. Aber dass man für eine 10sec-Szene schon mal einige Abende an Arbeit investiert, sollte Dir nicht ganz unvertraut sein
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.
In Deinem Beitrag wünschst Du Dir u.a. eine Trickblenden-Bibliothek. Mit
Alpha-Wipe und
Umblättern gibt es ja bereits zwei "eingebaute" Blenden. Kompliziertere Blenden (wie teils von mir beschrieben) erfordern i.d.R. mindestens eine, meistens jedoch mehrere Steuerspuren mit ganz individuell platzierten, der jeweiligen Szene angepassten Keyframes. Solche komplexen Blenden können sinnigerweise nicht in Wings eingebaut sein. Die Grundfunktion solcher Blenden hinterlegt man wohl am besten in kleinen Musterprojekten, deren Timelines in das aktuelle Projekt importiert, Objekte daraus kopiert und dann entsprechend den Anforderungen modifiziert werden.
Also, Heinz-Jürgen, ich glaube, "gezielt und dramaturgisch sinnvoll eingesetzte" Effektblenden gibt's meist nicht von der Stange. Daher wünsche ich Dir mehr Spaß
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an der Effekterstellung, so wie ich das habe. Für mich sind selbstprogrammierte Effekte, denen der Zuschauer eigentlich gar nicht ansieht, wie kompliziert sie herzustellen sind, das "Salz in der AV-Suppe"...
Viele Grüße
Gerhard