Hallo Dieter,
vielen Dank für Deinen Vorschlag bzgl der Grafikdaten! Was man als Steinzeit empfindet, überlasse ich jedem selbst. Aber ich empfinde das Grafikdaten-System von Wings 7 nicht als optimale Lösung. Es wurden von jedem Bild letzten Endes riesige Dateien (weil 32-Bit unkomprimiert) in oft x-facher Ausführung (da für viele verschiedene Größen optimiert) angelegt. Der Speicherplatzverbrauch war dementsprechend enorm, die Rechenzeit war erheblich und ohne Grafikdaten gab es kein Bild im Screen…
Dieses System genauso wieder in Wings X zu implementieren wäre ziemlich einfach, aber m.E. nicht zeitgemäß und würde dem Anspruch von Wings X nicht gerecht. Wie Du richtig anregst, wäre das Ziel ein intelligentes Grafikdatensytem. Aber da tun sich natürlich einige Fragen auf, die wir diskutieren sollten, damit wir letzten Endes nicht vom Regen in die Traufe kommen.
Du schreibst, dass der Anwender seine Bilder in Originalauflösung in Wings X einfügen soll. Bei aktuellen Kameras sind das meist ca. 50 Megapixel bzw. gute 8K Auflösung. D.h. in der Grafikkarte benötigt so ein Bild ca. 270 Megabyte Speicher und natürlich entsprechende Transferraten. In Fall von Erhards 3x3-Matrix würden nur für diese Matrix 2.5 Gigabyte Grafikspeicher verbraucht! Und diese 2.5 Gigabyte müssen auch erst einmal in die Grafikkarte transferiert werden…
Außer für Anwender, die über absolute HighEnd-Hardware verfügen, macht das nicht recht viel Sinn. Wenn der Anwender also immer die maximale Auflösung in Wings X einfügen soll, dann ergibt sich daraus eigentlich zwingend, dass für jedes Bild Grafikdaten erstellt werden müssen, weil sonst ein sinnvolles Arbeiten (speziell bei komplexeren Projekten) kaum möglich ist.
Du schreibst dann weiter, dass der Anwender „wenn es irgendwo hakt“ Grafikdaten erstellen soll. Da stellt sich für mich die entscheidende Frage, ab wann es denn „hakt“? Hakt es „schon“, wenn man kaum noch flüssig in der Timeline editieren kann, weil alles unglaublich träge ist? Oder hakt es erst, wenn auch bei 60 Sekunden Vorladezeit bei der Wiedergabe noch nicht alle Bilder in der Grafikkarte sind? Ist es OK, wenn auch bei einfachen Shows, die Hardware massiv ausgelastet ist? Ist es vielleicht überhaupt das Ziel, dass die Hardware maximal belastet wird und erst, wenn es gar nicht mehr anders geht, Grafikdaten erstellt werden, um so eben gerade noch mit der verfügbaren Leistung auszukommen?
Das sind alles Fragen, die ganz entscheidend bei der Konzeption eines intelligenten Grafikdatensystems sind, denn man kann mit einem solchen System ganz verschiedene Ziele verfolgen und über dieses Ziel sollte vorher Klarheit herrschen.
Ich freue mich auf weitere Diskussionsbeiträge zu diesem wichtigen und spannenden Thema.
Herzliche Grüße und einen schönen Abend!
Christoph Hilger